Die WDR Zeitkapsel ist ein Virtual Reality Projekt auf Basis von WebVR Technologie. Es läuft mit einer
maximalen Auflösung von 8k und auf allen Devices, vom einfachen Smartphone über Desktop-PCs, der Samsung
Gear VR, bis zu den Highend-VR-Brillen HTC Vive und Oculus Rift. Wer auf seinem Gerät die Adresse
zeitkapsel.wdr.de aufruft, ist startklar für
ein Abenteuer.
Die Besonderheit: Wer eine Zeitkapsel schluckt, landet nicht einfach in einem 360°-Video, sondern in
einer komplett interaktiven Welt. Schalter können gedrückt werden, im Fernseher läuft das
Original-Programm von damals und die Menschen reagieren auf das, was du tust.
Durch neueste WebVR Technologie kann diese Virtual Reality Experiences direkt im Browser erlebt werden, auf allen Devices. Mit und ohne Virtual Reality Headset. Wenn eine VR-Brille an den PC angeschlossen ist, erkennt dies die Website automatisch und spielt die Inhalte auf dem VR-Headset aus, zum Beispiel auf der Oculus Rift oder HTC Vive. So kann der User einfach und direkt in die virtuellen Welten abtauchen, ganz ohne eine App installieren zu müssen. Das Ganze funktioniert natürlich auch auf mobilen VR Devices, wie Smartphones, Google Cardboard, Oculus Go, Google Daydream oder Samsung Gear VR.
Im Projekt WDR Zeitkapsel trifft klassisches Know-how des Westdeutschen Rundfunks auf neueste
VR-Technik. Auch wenn das Projekt mit einer gewissen Leichtigkeit daherkommt, steckt eine Menge
Recherche in jeder Zeitkapsel. Wir wollten das Erlebnis möglichst authentisch gestalten. Deshalb haben
wir in Film- und Fotoarchiven gewühlt, mit Zeitzeugen gesprochen und zahlreiche mögliche Drehorte
vorbesichtigt, bis die richtigen Motive gefunden waren.
Weder Flugzeug noch Wohnzimmer befanden sich im Originalzustand, so dass wir mit Originalrequisiten und
zusätzlicher Ausstattung nachhelfen mussten. Unsere Schauspieler mussten authentisch eingekleidet und
frisiert werden.
Die 360°-Aufnahmen wurden mit Fotokameras produziert, auf denen Fisheye-Objektive montiert waren. In der
Nachbearbeitung sind Fotos mit Videos nahtlos kombiniert worden, um die vielen Interaktionsmöglichkeiten
zu realisieren.
Viele Themen der „Zeitkapsel“ –Reisen wirken aus heutiger Sicht amüsant. Das gilt auch für die Rollen von Mann und Frau in den 60ern, so wie sie in unseren Spielszenen und im Archiv-Programm sichtbar werden. Fakt ist - und damit wird das Thema ernst: Damals hatte der Mann das Sagen - auch wenn es in der Bundesrepublik seit 1958 das „Gleichberechtigungsgesetz“ gab. Die Ehefrau durfte beispielsweise nur arbeiten, wenn ihre häuslichen Pflichten nicht darunter litten - und darüber entschied der Mann. Und auch das Geld wurde vom Hausherrn verwaltet: Für die täglichen Einkäufe gab es Haushaltsgeld, für die eigenen Wünsche mussten viele Ehefrauen um ein Taschengeld bitten. Der Mann, so hieß es in der Einleitung zum 58er Gesetz, sei der „Erhalter“ und „Ernährer“ der Familie; und die Frau deren „Herz“. Die „Zeitkapsel“ ist aus unserer Sicht auch ein Projekt, das auf solche gesellschaftspolitischen Zusammenhänge hinweist und auf die Veränderungen, die es seither gegeben hat.